Auswilderung
RElynx Sachsen: Juno und Nova – die ersten Luchse wurden ausgewildert
Vielleicht wurde hier ein Stück Geschichte geschrieben: Am 18. März 2024 wurden mit Kuder Juno und Katze Nova die ersten beiden Luchse im Rahmen des Projektes «RELynx Sachsen» im westlichen Erzgebirge ausgewildert. Weitere Tiere sollen folgen und eine neue Luchspopulation in Sachsen begründen.
© Archiv Naturschutz LfULG, Alexander Sommer
Juno reiste in seiner Transportbox in der Nacht an und wurde in den Morgenstunden in den Wald entlassen. Er schien es nicht besonders eilig zu haben, lief langsam aus der Kiste, sah sich noch um und sprang dann ins Gebüsch. Juno ist zwei Jahre alt und stammt aus dem «Wildkatzendorf Hütscheroda» in Thüringen. Hier wuchs der Kuder mit so wenig Menschenkontakt wie möglich auf und wurde bereits auf das Leben im Wald vorbereitet. Vor seiner Umsiedlung musste Juno noch einen Wesenstest bestehen: Der Luchs wurde intensiv beobachtet und seine Reaktionen getestet. Juno zeigte sich als äußerst scheu und ist damit für das Leben in der Freiheit bestens geeignet. Er ist gesund und in der Lage, sich fortzupflanzen.
Nova ist ein Wildfang: Sie wurde am Abend des 24. Februars im Schweizer Jura gefangen. Im Anschluss musste sie für drei Wochen in Quarantäne, wurde veterinärmedizinisch untersucht und geimpft. Als gesunde und genetisch geeignete Luchsdame stand ihrer Reise nach Sachsen nichts im Wege: Nova wurde direkt nach ihrer Anreise aus der Schweiz in ihre neue Heimat entlassen. Sie drängte in die Freiheit und rannte schnurstracks über einen Waldweg davon. Die Katze ist drei bis sechs Jahre alt und hatte bereits Nachwuchs, was an ihren Zitzen erkennbar ist.
Beide Tiere tragen GPS-Halsbänder und können vom Projektteam geortet werden. Nova zeigt sich lauf- und erkundungsfreudig und hielt sich zuletzt rund 15 Kilometer vom Aussetzungsort entfernt auf. Juno muss sich an seine neue Freiheit noch gewöhnen, er erkundet zunächst die Umgebung des Aussetzungsortes.