Waisenluchse

Rehabilitierte Waisenluchse haben nicht nur eine gute Überlebenschance in freier Wildbahn, ihnen könnte auch eine bedeutende Rolle beim genetischen Management von Luchspopulationen zukommen.

© Amt für Wald und Landschaft, Kanton Obwalden

In den größeren Luchspopulationen kommt es beinahe jedes Jahr vor, dass einige Jungluchse den Kontakt zu ihrer Mutter verlieren.

Um verwaiste Jungluchse erfolgreich rehabilitieren zu können, sind Auffangstationen notwendig, in denen die Tiere professionelle tiermedizinische Betreuung erhalten. Grosse, geeignete Gehege und wenig Kontakt zu Menschen stellen sicher, dass die Tiere bis zu ihrer Wiederauswilderung scheu bleiben.

Rehabilitierte und genetisch geeignete Waisenluchse sind eine wertvolle Ressource für laufende Wiederansiedlungsprojekte. Darüber hinaus soll der regelmäßige Austausch solcher Tiere zwischen den verschiedenen Karpatenluchspopulationen zukünftig dazu beitragen, den genetischen Austausch zu verbessern. 

In der Sourcing Working Group kommen Expertinnen und Experten für Luchse aus den drei potentiellen Quellen für Wiederansiedlungen zusammen: Zoo-Nachzuchten, Waisenluchse und Wildfänge. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass

  •  rehabilitationsfähige Waisenluchse aus allen Karpatenluchspopulationen professionellen Auffangstationen zugeführt werden.

  • die bürokratischen Voraussetzungen für den im Bedarfsfall schnellen Transport von Waisenluchsen zwischen verschiedenen Karpatenluchspopulationen und europäischen Staaten innerhalb und außerhalb der EU geschaffen werden. 

  • die Wiederauswilderung der Tiere nach einheitlichen wissenschaftlichen Standards abläuft (Linking Lynx Protokolle). 

  • eine wissenschaftliche Überwachung der Tiere während der ersten Monate nach der Wiederauswilderung stattfindet und die gewonnenen Daten zur steten Verbesserung des Umganges mit Waisenluchsen beitragen.

 

© Ole Anders© Ole Anders

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